Tiere lieben
Exponat-Teile 4-5: „Puck“
Wilhelm Schneider-Clauß verfasste eine 21-seitige Gedenkschrift, nachdem Puck nach 12 Jahren verstarb. In dieser berichtet er, dass Puck als nur wenige Tage alter Welpe in die Familie kam und nur ein kleines Fellknäuel war, an dem nicht zu erkennen war, wo vorn und hinten sein könnte. Und auch nicht das Geschlecht des Tieres, daher kam auch der Name „Puck“ für eine Pudel-Hündin zustande.
Hier können Sie die ersten 5 Seiten der Gedenkschrift einsehen:
Tiere schützen
Exponat-Teil 23: Vortrag Kölner Thierschutzverein von 1887
Im Vortrag spricht der Schriftführer des Vereins (kein Name übermittelt) über die Versorgung der Menschen und Tiere mit Wasser. Durch die Einführung der öffentlichen Wasserleitungen in den großen Städten sind die öffentlichen Brunnen vielfach beseitigt worden. Da Wasser in Köln an vielen Orten weder verkauft noch verschenkt werden durfte und Brunnen aufgrund ungenießbaren Wassers polizeilich geschlossen waren, wurde die Stillung des Durstes für Mensch, aber besonders für Tiere, erschwert. Es existierte nur ein einziger Laufbrunnen, der an die Wasserversorgung angeschlossen war, der Jan-von-Werth-Brunnen auf dem Altermarkt. Der St. Peters Brunnen am Dom wurde nicht mitgezählt. Ein Rückgang der Vögel aus den Städten wurde bereits beobachtet. Daher wollte sich der Kölner Thierschutzbund diesem Problem annehmen und berichtet über die Brunnen-Zustände in deutschen und französischen Städten, sowie England allgemein. Besonders die Engländer hatten einen finanziell starken Tierschutzbund und Mitglieder aus den adligen Familien. Zudem wurden die dortigen Tränken in Denkmälern und Statuen historischen Gestalten und Wohltätern integriert. Auszug aus dem Text: „… es liegt wohl auf der Hand, dass der Mensch im Großen und Ganzen leichter im Stande sein wird, seinen Durst zu löschen, während das arme vor dem Wagen gespannte Pferd, das vorbeigetriebene Schlachtvieh der Obsorge leider nur zu oft nachlässiger Menschen anvertraut ist.“
Hier können Sie den gesamten Vortrag einsehen:
Tiere kontrollieren
Exponat-Teil 90: herumschweifende Hengste
In diesen in französischer und deutscher Sprache verfassten Beschluss steht geschrieben, dass Unordnung entstehe, weil viele Ackersleute es sich zur Gewohnheit gemacht hätten Hengste ohne Vorsicht auf Weiden und öffentlichen Wegen laufen zu lassen („herumschweifen“) und aufgrund dieser Nachlässigkeit es zu Unheilen kam. Zudem ist es eine Strafe schädliche und grimmige Thiere schweifen zu lassen. Daher folgende Regeln: Hengste ab 12 Monaten dürfen nicht mehr freilaufen gelassen werden, außer sie sind an den Vorderläufen oder an einem Vorderlauf und gegenüberliegenden Rücklauf zusammengefesselt; die Pferde können gepfändet werden und müssen wieder ausgelöst werden, bei mehrfachen Verschulden werden die Tiere auf Kosten der Besitzer gewallacht, also kastriert.
Hier können Sie den gesamten Beschluss einsehen:
Tiere betrachten
Exponat-Teil 107: Große Allgemeine Katzen-Ausstellung Köln
In den Schriften von 1901 wirbt das Bureau der Katzenausstellung die Städtische Schuldeputation (Verwaltungsorgan für Schulen) mit der Ausstellung im großen Saale des Restaurants Krystallpalast Schildergasse 107. Dabei begründet das Bureau diese Ausstellung als Tierschutzförderung, denn besonders Katzen wären oft Verfolgung und Quälerei ausgesetzt. Es werden die größten Katzen (Löwe aus der Berberei) und die kleinsten seltensten Tiere gezeigt, die in keinem zoologischen Garten zu sehen sind. Für Schüler ist die Ausstellung von Interesse um die Jugend für den Katzenschutz zu gewinnen. Die Eintrittskosten für Schüler mit ihren Herren Lehrern wurden auf 10 Pfennig gesetzt. In dem Schreiben an die Katzenfreunde (auch in der Begrüßung werden nur Männer angesprochen) bittet das Bureau der Katzenausstellung um Mitwirken an der Ausstellung, auch wieder aus Gründen des Tierschutzes, der Regelung der Zucht und um die Katze für ihre Besitzer wertvoller zu machen. Dies wäre nur durch zahlreiches Erscheinen mit gepflegten Tieren möglich. Zudem gäbe es eine Menge Medaillen und Preise zu gewinnen. Um die Anmeldung in den Katalog zu ermöglichen wird eine Frist gesetzt, die Regularien erklärt und gebeten, die Ausstellung auch im Freundeskreis bekannt zu machen. Doch nicht nur Katzen durften ausgestellt werden, auch Katzenfelle, Bilder und Geräte waren möglich.
Hier können Sie die Schreiben und die Transskription einsehen:
Tiere betrachten… in der Natur!
In der Ausstellung haben Sie die Möglichkeit zu Verweilen und Videos von Wildtierkameras anzusehen.
Alle gezeigten Videos finden Sie auch hier:
Tiere nutzen
Exponat-Teil 125: Klage Verfälschung von Honig, 1907
Imkereien entsteht noch heute durch Honigverfälschungen viel Schaden. Die Biene gilt als drittwichtigstes Nutztier, da sie nicht nur Honig und Wachs produziert, sondern auch wichtige Bestäubungsfunktionen übernimmt. Honig gilt als naturbelassenes Produkt und daher dürfen keine weiteren Stoffe zugefügt werden. Heute kann der Honigbedarf in Deutschland zu 30% aus eigenem Anbau gedeckt werden, 70% werden importiert. Der importierte Honig ist häufig gepanscht mit Zuckersirup. Zwar besteht der Bienenhonig auch aus Zucker, jedoch fehlen dem Sirup (aus Reis, Weizen oder Zuckerrüben) die gesunden Enzyme. Der Honighandel ist ein einträgliches Geschäft, dass sich durch Beimengen von kostengünstigen Sirup nur noch mehr rentiert. Die Problematik ist jedoch nicht neu, wie das Schriftstück von 1907 beweist. Der Bienenzuchtverein für die Rheinprovinz in Mayen (Kölner Vereine waren dem unterstellt) beklagt sich über die Zunahme der Verfälschung und dem Umstand, dass reelle Züchter ihren Honig kaum noch absetzen können. Es wird um Unterstützung durch die Polizeiorgane gebeten, die nach Prüfung auch gewährt werden. Da die Imkerei so ein wichtiger Handelszweig war, stand und steht er auch unter vielen Regularien. Es gibt Verordnungen zur Bienenzucht, Bienenseuchenbekämpfung und Bienenwanderung.
Hier können Sie das Schreiben einsehen:
Tiere essen
Exponat-Teil 160: Eröffnung des neuen Schlacht- und Viehhofes, 1895
Das Erbauen von Schlachthäusern war einer der ersten Schritte, um die Fleischproduktionen an einem Ort zu konzentrieren, um rechtliche Grundsätze zu wahren und die Fleischhygiene zu gewährleisten. Der Kölner Schlachthof in Ehrenfeld eröffnete am 28. Juni 1895 und bot den Besuchern eine dreitägige Schlachtviehausstellung mit Medaillen, Diploma, Geld- und Ehrenpreisen für prämiertes Vieh. Die Untersuchung auf Fadenwürmer, auch als Trichinen bezeichnet, wird bis heute bei der vorgeschriebenen Fleischbeschau für Schweine unternommen. Im Jahr 1905 lag die Zahl der Schlachtungen in Deutschland bei 25 Millionen und stieg kontinuierlich an. 2020 sind über 760 Millionen Tiere (Hühner, Pferde, Rinder, Schweine, Enten, Puten, Schafe, Gänse und Ziegen) in Schlachthöfen geschlachtet worden. Beim Großteil handelt es sich um Hühner und Schweine mit insgesamt um die 715 Millionen Tieren. Um diese Anzahl zu produzieren und die Schlachtkörper (dies ist der Fachbegriff für die Körper toter Tiere zum Verzehr) verarbeiten zu können, ist der Ablauf von der Geburt bis zur Zerteilung in verpackungsgerechte Stücke streng geplant.
Hier können Sie das Plakat in seiner Gänze einsehen: