Die Ausstellung unterteilt sich in 6 Themenbereiche.
Diese Themenbreiche unterscheiden sich für eine bessere Orientierung auch farblich voneinander.
Tiere lieben (1900-2003) – hier stehen Katze und Hund als beliebteste Haustiere repräsentativ für alle Tiere, die von Menschen zum Zweck der Gesellschaft und Freude gehalten werden. In den ausgesuchten Exponaten zeigt sich die Hingabe für die Tiere zu Beginn des 20. Jahrhundert vor allem dadurch, dass jede Lebensphase fotografisch dokumentiert wurde zu einer Zeit, in der Fotografien kostspielig und nicht alltäglich waren. Auch eine Trauerkultur entwickelte sich: besonderen Haustieren wurden Gedenkschriften und Zeichnungen gewidmet und sogar Gräber angelegt, die regelmäßig gepflegt und besucht worden sind.
Tiere schützen (1875-2018) – Hier werden Schutzaktionen für Tiere im Allgemeinen und im Besonderen für Katzen und Vögel aufgezeigt. Das Tierschutzwesen entwickelte sich um Zuge des 19. Jahrhunderts (1881 formierte sich der Deutsche Tierschutzbund). Erste Schriften befassten sich mit dem Wohl der Tiere, qualvolle Praktiken an Tieren wurden verboten, beispielsweise das Anleinen von Hunden an kurzen Ketten, das Kupieren von Pferden sowie Hunden und die Vivisektion. Tierversuche generell gerieten immer mehr in die Kritik, ganze Kampagnen wurden für die Verbesserung des Tierschutzgesetzes geführt. Auch der zweifelhafte Erwerb von Versuchstieren durch Kölner Lehranstalten wird thematisiert.
Tiere kontrollieren (15. Jh. – 1996) – Thematisierung des Umganges mit Schädlingen wie Ratten, Bisamratten, Insekten, Tauben und weiteren Wildtieren (sogenannte Populationskontrolle). Der behördliche Umgang mit Hunden wird immer mehr zu einem Brandherd in der Kölner Gesellschaft, Protestaktionen gegen Hundesteuererhöhungen und Leinenzwang werden in Eigeninitiative von den Bürgern organisiert. Auch wird in diesem Themenbereich aufgezeigt, mit welchen Maßnahmen sich das Archiv als Kulturbewahrungsstätte vor schädlichen Insekten schützt (IPM).
Tiere betrachten (17. Jh. bis 1990) – Die Faszination des Menschen am Tier soll in diesem Bereich aufgezeigt werden, zum Beispiel mit dem Thema Tierschauen, die sich als sogenannte Menagieren wandernd durch die Länder bewegten und u.a. seltene, deformierte und exotische Tiere ausstellten, um die Sensationslust und Neugierde des Menschen zu stillen. Um einen festen Ort zu schaffen, an dem das Betrachten von Tieren jederzeit möglich ist, gründeten sich Zoologische Gärten/Zoos/Tierparks etc., selbst Tier-Cafés öffneten. Betrachtet werden Tiere auch im sportlichen Kontext, bei Windhunderennen und Springturnieren oder als Maskottchen für Sportvereine. In der Zeichenkunst und in Gedichten machen Tiermotive und -inhalte durch alle Jahrhunderte von sich reden.
Tiere nutzen (16. Jh. bis 2013) – Wie und wann nützt uns das Tier? Der Bereich bezieht sich hauptsächlich auf sogenannte „Nutztiere“ in der Landwirtschaft (landwirtschaftlich genutzte Haustiere) und Tiere zu verschiedensten Gebräuchen und Anlässen. Bienen für Honig, Seidenspinner, Angorakaninchen und Schafe für die Textilindustrie, Rinder für Milch und Milcherzeugnisse. Das Pferd als Zugtier, als Reittier beim Karneval und als Unterstützung für die Polizeiarbeit. Auch der Nutzen von Rohstoffen aus Tieren wie Leder, Pelz und Daunen wird thematisiert.
Tiere essen (16. Jh. bis 1986) – In diesem letzten Themenbereich wird v. a. die Herstellung von und der Umgang mit der Ressource Fleisch beleuchtet. Wo werden die Tiere geschlachtet, welche Richtlinien gibt es (Fleischbeschau) und wie sind die Zustände dort und dabei (Schlachthof und Hausschlachtungen)?Wie werden Tiere getötet (u.a. Schächten)? Was kann mit dem Fleisch bis zum Verkauf passieren (Verfälschung) und wie hat sich der Konsum von Fleisch geändert (Fleisch von exotischen Tieren)?